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Energetisches Update

 

Sanierung mit neuer Wärmedämmung

 

Ältere Schwimmhallen haben oftmals bauphysikalische Schwachstellen und einen extrem hohen Energiebedarf. Beides lässt sich mit geeigneten Maßnahmen spürbar entschärfen. Hier zeigen wir ein praktisches Beispiel, das komplett mit nachträglicher Innendämmung ausgeführt wurde.
 
Viele öffentliche Schwimmhallen sind in die Jahre gekommen und bedürfen einer Überholung und optischen Aufwertung. Der Energie-Bedarf ist in vielen Fällen immens und muss aus Kosten- und Umwelt-Gründen gesenkt werden. Außerdem gibt es bauphysikalische Schwachstellen, die zu Kondensatbildung neigen und die Konstruktion gefährden. Aufgrund der relativ hohen Raumtemperatur von ca. 30°C besteht bei Schwimmhallen ein überproportionales Saniert mit dem ISO-PLUS-SYSTEM Energiespar-Potential, das durch gute Planung und viel Praxis-Erfahrung realisiert werden kann. Gerade bei Schwimmhallen aus den 70er Jahren wurden sehr viele unterschiedliche Konstruktionen angewendet, so dass nachträgliche Maßnahmen sehr viel Umsicht und fachliches Know-how erfordern. Gleichzeitig zur Energieeinsparung kann auch eine Attraktivierung der gesamten Innengestaltung erfolgen und die früher oft vernachlässigte Akustik kann verbessert werden.
 
Im vorliegenden Fall wurde vom örtlichen Architekten ein ganzheitliches Konzept entwickelt, das eine komplette Innen-Sanierung mit Neugestaltung von Dach, Decke und Wänden beinhaltete.
 Vorbereitung zur Innendämmung mit ISO-PLUS
In der ersten Stufe wurde die komplette Fensterfront mit moderner Wärmeschutz-Verglasung und hochdämmenden Rahmenprofilen ausgestattet. Dann wurden alle massiven Bauteile mit einer innen liegenden Wärmedämmung und Alu-Dampfsperre versehen. Man entschied sich für das langjährig bewährte ISO-PLUS-SYSTEM. Der spezielle System-Aufbau ermöglicht eine schwimmbadgeeignete Putzgestaltung direkt auf der Alu-Dampfsperre. Dieser Vorteil erspart aufwändige Sonder-Konstruktionen. Sogar die 9 m hohe Rückwand konnte mit der Innendämmung aufgebaut und dann mit Fliesen wieder neu gestaltet werden. Diese Wand stellte eine besondere Herausforderung dar, da sich an der Außenseite eine Kletterwand befindet. Außenseitige Dämm-Maßnahmen waren somit unmöglich wodurch man sich dann für eine 10 cm dicke Innen-Wärmedämmung entschied. Auch die Brüstungs-Bereiche unter den Fenstern mussten pragmatisch saniert werden, denn dort befindet sich der Zuluft-Kanal für die Fenster-Belüftung. Mit der 5 cm dicken ISO-PLUS-Dämmplatte mit Alu-Dünnblech-Kaschierung konnte auch hier eine pragmatische und effektive Lösung gefunden werden. Über spezielle Kanten-Profile aus armiertem Dämmstoff, wurde vor der Alu-Dampfsperre ein ca. 14 cm tiefer Hohlraum geschaffen in dem die Zuluft vom Boden an die Fenster geführt wird (siehe Foto).
Luft-Schlitzschiene bei Sitzbänken
Im Bereich der größeren Fensterfront wurden in der gleichen Bauweise Sitzbänke mit Luft-Schlitzschiene montiert, so dass die warme Luft die Sitzbank erwärmt und gleichzeitig auch die Fensterfront mit Warmluft beschleiert wird (s.Foto). 

Aufgrund vieler unterschiedlicher Baustoffe, wie sie in den 70er Jahren verwendet wurden (Beton, Hohlblock, Ziegel, Porenbeton) besteht bei Schwimmhallen wie auch hier immer die Gefahr von Wärmebrücken an den Baustoff-Übergängen. Hier kann die innenliegende Wärmedämmung mit Dampfsperre ihre Stärken ausspielen, denn die Dämmschicht sorgt dafür, dass die Oberflächen an Wand und Decke praktisch Raumtemperatur annehmen und dadurch Kondensatbildung auf diesen Flächen physikalisch unmöglich wird. Die hermetische Aluminium-Dampfsperre dichtet die Konstruktion nach hinten ab. Alle Wärmebrücken werden sicher überdeckt. So bleiben alle Bauteile auf Dauer trocken.
 
An der Decke mit ihren querverlaufenen Beton-Trägern konnte man die Zwischenfelder ebenfalls zusätzlich von der Innenseite mit dem ISO-PLUS-SYSTEM beplanken. Dadurch wurde der vorhandene Wärmeschutz hier etwa verdoppelt.
Die abgehängte Decke wurde sowohl im niedrigeren Schwimmer-Bereich als auch im hohen Bereich des Sprungturmes als Akustik-Decke ausgeführt. Im Zwischenraum darüber wird die Abluft abgesaugt und der hocheffizienten Wärmerückgewinnung im Kellergeschoß zugeführt. Die abgehängte Konstruktion bot dann auch den Vorteil, dass man ein klar gegliedertes Beleuchtungsband integrieren konnte und so eine gute Ausleuchtung erhielt.
 
Schimmelpilzgrenze wird eingehalten
 
Die in der DIN 4108 definierte Schimmelpilzgrenze besagt, dass jedes Konstruktions-Detail so ausgeführt werden muss, damit auch bei 80 % rel. Luftfeuchte nirgends der Taupunkt unterschritten wird. Denn bei über 80 % rel. Luftfeuchte beginnt die sogenannte Kapillar-Kondensation, die insbesondere in den Raumecken zu Feuchteschäden und Schimmelpilzbildung führen kann.
 
Für Schwimmhallen mit 30°C Raumtemperatur bedeutet das, dass alle Bauteile auch und insbesondere die Raumecken eine minimale Oberflächentemperatur von 25,1°C einhalten müssen. Diese lässt sich anhand komplexer Wärmefluss-Berechnungen ermitteln und sollte jeder Schwimmhallen-Planung beigefügt werden. Im vorliegenden Fall liegen die Oberflächentemperaturen im Raumeck bei normgerechten -5°C Außentemperatur bei 26,5°C, was genügend Sicherheit für trockene Bauteile bietet und somit die Konstruktion für das hochfeuchte Schwimmhallen-Klima zulässig macht. 
 
Durch die komplette Beplankung der Innenflächen mit der System-Dämmung konnte für alle Bauteile und auch für die früher vorhandenen Wärmebrücken im Dachbereich eine bauphysikalisch sichere Lösung gefunden werden. Besondere Herausforderungen stellten die Stahlbeton-Unterzüge, die teilweise direkten Außenluft-Kontakt haben. Hier mussten einige Details fachkundig gelöst werden.
 
Die Planungen und die Ausführung der Arbeiten wurden durch den technischen Werks-Service der Firma ISO – GmbH aus Offenau fachlich begleitet. Gerade bei komplizierten Bauteilsituationen können die Experten aus einem Fundus von Erfahrungen und Individual-Lösungen zurückgreifen, die sie in ihrer über 30jährigen Tätigkeit als Schwimmhallen-Sanierer gesammelt haben.
 
Energieeinsparung über 40 %
 
In der Planungsphase wurde eine Gesamt-Energie-Einsparung von ca. 40 % angestrebt. Das betraf die Maßnahmen an der Gebäude-Substanz und auch im Bereich der Lüftungsanlage. Dort wurde eine hochwertige Anlage mit Wärmerückgewinnung installiert. Sie führt die in der Decke abgesaugte Luft einer Entfeuchtung zu und bläst die dann erwärmte trockene Luft an den Fenster-Brüstungen wieder ins Schwimmbad ein. Die aus der Entfeuchtung gewonnene latente Wärme wird der Zuluft wieder zugeführt. Bei der Gebäude-Substanz spielen die neuen Wärmeschutz-Gläser der großen Glasfront eine wesentliche Rolle und dann eben auch die innenliegende Rundum-Dämmung der Wand- und Deckenflächen.
 
Auch wenn der Transmissionswärmebedarf bei Schwimmhallen nicht den Hauptbedarf ausmachen (die Becken-Erwärmung, wegen der Wasser-Verdunstung macht den Haupt-Wärmebedarf aus), so ist doch die Wärmedämmung gerade in Schwimmhallen doppelt effektiv. Denn bei 30°C Raumtemperatur ergibt sich eine etwa doppelte Temperatur-Differenz zur Jahres-Mitteltemperatur wie im Wohnraum (siehe GrafikTemp.-Diff.). Zusätzlicher Wärmeschutz ist also hier besonders wirksam. Dazu kommt, dass durch die Innendämmung die Wandoberflächen nahezu Raumtemperatur aufweisen. Dadurch fällt keine sich kühlende Luft mehr an den Wänden nach unten. Das bewirkt in den Ruhezeiten spürbar weniger Luftbewegung über dem Becken, was die Wasserverdunstung mindert.
 
Alles in allem wurde die angestrebte Einsparquote von 40 % übertroffen, so dass bei ca. 45 % Energie-Einsparung insgesamt 188 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr vermieden werden. Ein respektables Ergebnis auch für die Freiburger Luft-Qualität.
 
Mit der Neugestaltung hat die gesamte Schwimmhalle eine Aufwertung erfahren und die Betreiber sind damit in jeder Hinsicht für die Zukunft gerüstet.

Weitere Informationen zum Thema Schwimmhallen-Sanierung sind unter www.iso.de aufbereitet.


Veröffentlicht in Bäderbau eine Fachzeitschrift von Schwimmbad & Sauna  Heft September 2014

 

 

 

 

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