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Pool-Klima
Worauf Sie beim Bau einer Schwimmhalle
achten müssen.
Fragen und Antworten zum Thema Bauphysik
in Schwimmhallen, worauf man beim Bau eines Indoorpools achten
muss.
- Warum sind Schwimmhallen klimatisch etwas
Besonderes?
Im Gegensatz zum Wohnraum ist das
Klima in der Schwimmhalle konstant bei 30 °C und 55 - 65%
relativer Feuchte. Damit herrscht doppelt so hohe
Feuchtigkeit als in der normalen Wohnraumluft. Diese Feuchte
wirkt permanent auf die Bauteile. Wie auf der Grafik
erkennbar wird bei einer zeitgemäßen Schwimmhalle die
Gebäudehülle innen gedämmt. Das ergibt eine warme
Oberflächentemperatur und verhindert jegliche
Kondensat-Bildung.
- Welche Veränderungen ergeben sich für Bauherren
durch die Energiesparverordnung in Bezug auf den Wärmeschutz
in der Schwimmhalle?
Die Verschärfung der EnEV
wurde in 2014 beschlossen. Verglichen mit 1982 erfordern die
neuen Vorgaben eine Senkung des Heizenergie-Bedarfs um 70 %.
Das gilt in etwa auch für den Wärmebedarf von Schwimmhallen.
Um die 10 Grad höhere Raumtemperatur in der
Schwimmhalle zu kompensieren, wird jedoch zusätzliche
Innendämmung mit Dampfsperre empfohlen. Auf diese Weise
fallen die Heizkosten moderner privater Schwimmhallen so gut
wie nicht mehr ins Gewicht.
- Neben Wärmeschutz ist vor allem der
Feuchteschutz bauphysikalisch in der Schwimmhalle relevant.
Was bedeuten in diesem Kontext 60% relativer Luftfeuchte?
Schwimmhallen-Luft bei 30°C kann maximal ca. 30
Gramm Wasser in Dampfform aufnehmen. Das sind 100%. 60 %
davon sind ca. 18 Gramm. Dies ist aber dennoch etwa doppelt
so viel wie Wohnraumluft einhält und mehr Feuchte als
Wohnraum-Luft bei 20 °C bei 100 % (ca. 17 Gramm/m³).
Über eine geeignete Lüftungsanlage muss das Klima ergänzend
konstant gehalten werden.
Das ISO-PLUS-SYSTEM mit
Innendämmung und Alu-Dampfsperre ist für dieses dauerfeuchte
Klima ausgelegt und verhindert jegliche Kondensatbildung.
- Ist eine Schwimmhalle ohne Dampfsperre möglich
und wie wirkt sich diese auf Raum und Innenklima aus?
In der Schwimmhalle gehört Wärme- und
Feuchteschutz untrennbar zusammen. Es darf weder an der
Oberfläche von Bauteilen noch im Inneren der Bauteile zu
schädlichem Kondensat kommen. Dies muss ganzjährig
gewährleistet sein, auch bei Außentemperaturen von unter -10
Grad C.
Die DIN 4108 Teil 3 erfordert einen
Feuchteschutznachweis als Grundlage einer zulässigen
Konstruktion. Die innenliegende Wärmedämmung mit Dampfsperre
ist die nachweislich sicherste Lösung.
- Wie vermeidet man ganz zuverlässig
Tauwasserschäden?
Weder in der Innenseite noch
innerhalb der Konstruktion darf Tauwasser entstehen. Dazu
muss die Wandkonstruktion im Schichtaufbau richtig
konzipiert sein.
Die Bauphysikalische Grundregel
besagt, dass die Dichtigkeit der Bauteile von innen nach
außen abnehmen muss. Bei den heutigen hochwärmegedämmten
Konstruktionen ist das nicht immer gegeben, da
beispielsweise bei Außenputz auf Dämmstoff die Dichtigkeit
zunimmt. Dies führt zu erhöhtem Kondensat Risiko im
Außenputz.
Durch eine innenliegende Wärmedämmung mit
Alu-Dampfsperre kann keine Feuchte in die Wand eindringen.
Somit werden zuverlässig Tauwasserschäden vermieden.
- Welche baurechtlichen Vorschriften gelten im
allg. für den Bau von Schwimmhallen in Deutschland. Gibt es
hier Unterschiede zwischen DE, AUT und CH?
Eine
eindeutige Regelung bzgl. baurechtlicher Vorschriften gibt
es zu dem Thema Wärmeschutz. Die internationalen Normen
zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz sind
untereinander harmonisiert und lauten wie folgt:
Deutschland: DIN 4108 Österreich: ÖNORM B8110
Schweiz: SIA 180
- Was muss man in Bezug auf die umliegenden Räume
beachten (Keller, Gang, Fenster, Terrassentür etc.)?
Wärmebrücken vermeiden (ggf. ISO-Rat einholen) -
Fensteranschlüsse innenseitig an der Leibung mit 3-5 cm
dämmen - Dachverglasung vermeiden - Glasfronten
begrenzen
- Gibt es eine Mindesthöhe für eine Schwimmhalle?
Die Höhe muss zur Gesamt-Raumproportion der Schwimmhalle
passen. Gängige Höhe in der privaten Schwimmhalle ist eine
lichte Höhe von 2,50 m; für abgehängte Decken ist eine
Rohbauhöhe von 2,80 m empfehlenswert.
- Was muss man hinsichtlich der Akustik in
Schwimmhallen beachten?
Die Akustik stellt einen
besonders wichtigen Behaglichkeitsfaktor dar, der in erster
Linie unterbewusst wahrgenommen wird.
Eine gewisse
Nachhallzeit ist für einen Menschen angenehm (ca. 1-2s). In
den Schwimmhallen ist die Wasserfläche akustisch neutral;
der Boden ist gefliest und Fenster sind eingeplant. Somit
bieten nur die Wand und Deckengestaltung Möglichkeit, die
Nachhallzeit zu beeinflussen.
Mit dem
ISO-PLUS-SYSTEM aus Innendämmung mit Dampfsperre und
Putzbeschichtung ist eine gute akustische Wirksamkeit
gegeben, so dass keine Zusatz-Maßnahmen in privaten
Schwimmhallen und in Hotel-Schwimmhallen in der Regel
erforderlich sind.
- Welche Bausubstanzen bzw. Elemente sollte man
beim Bau einer Schwimmhalle grundsätzlich vermeiden oder von
welchen ist abzuraten?
Kalte Bauteile müssen
vermieden oder geeignet behandelt werden.
Bei allen
Gestaltungen in Schwimmhallen sollte auf Gips verzichtet
werden. Er ist durch einen kristallinen Aufbau dem permanent
hohen Feuchteklima nicht gewachsen. Eine sichere Alternative
bietet hier das ISO-Feuchtraumpaneel.
Für abgehängte
Decken dürfen nur zugelassene Bauteile verwendet werden.
Näheres ist in www.iso.de
dokumentiert.
- Welche drei Tipps würden Sie zukünftigen
Bauherren geben (Neubau und Sanierung)?
- Gehen
Sie beim Ausbau auf Nummer sicher. - Lassen Sie sich von
kompetenten Schwimmbad-Experten beraten. - Erfüllen Sie
sich Ihren Wellness-Traum.
- Was ist eine Niedrigenergie-Schwimmhalle?
Eine Niedrigenergie-Schwimmhalle zeichnet sich aus durch:
- Hochwertigen Wärmeschutz (Rundum warm und dicht)
- Energiesparende Geräte zur Wasseraufbereitung. -
Angepasstes Lüftungskonzept zur Luftentfeuchtung mit
Wärmerückgewinnung.
- Was haben wir vergessen zu fragen?
Gibt es Trends oder Neuigkeiten auf die Sie
hinweisen möchten? - Mit weiter steigenden
Anforderungen an den Wärmeschutz von Gebäuden wird die
bauphysikalische Sicherheit bei Schwimmhallen immer
wichtiger. - Das ISO-PLUS-SYSTEM bietet dafür sichere
und bewährte Lösungen.
Näheres über das ISO-PLUS-SYSTEM und
die Gestaltung gibt’s über
www.iso.de.
Veröffentlicht in:
Haus&Wellness Heft
6-2015 - Dezember 2015 / Januar 2016
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