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Gips vermeiden
Bauphysikalische Sicherheit hat bei der Planung von
Schwimmbad- und Wellness-Anlagen oberste Priorität. Wärmeschutz
und Feuchteschutz spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Bezüglich der Bauphysik bei Schwimmbad- und Wellness-Anlagen
ist es wichtig, die Klimabedingungen in den einzelnen Räumen zu
definieren. Nur dann können die bauphysikalischen notwendigen
Maßnahmen entsprechend angepasst werden.
Schwimmhallen-Klima definiert sich mit einer Temperatur von
30 – 32° C und einer relativen Luftfeuchte von 55 – 65 %.
Die Temperatur- und Feuchteregelung erfolgt über eine
Entfeuchtungsanlage.
Aufgrund der Tatsache, dass Schwimmhallen-Luft in der Regel
doppelt so viel Feuchtigkeit enthält wie normale Wohnraumluft,
ist Wärmeschutz von größter Bedeutung.
Die Oberflächentemperaturen aller Bauteile müssen in der Nähe
der Raumtemperaturen liegen, damit sich kein Kondensat bildet.
Außerdem müssen die Wände und die Decke so aufgebaut sein, dass
sich im Innern der Bauteile keine Schäden wie z.B.
Putzabplatzungen und Bodenschäden im Obergeschoss bzw.
Dachdurchfeuchtung entstehen können.
Dazu ist bereits während der Planungsphase eine bauphysikalische
Berechnung nach DIN 4108 zu erstellen. Es ist viel Sachverstand
notwendig, um Wärmebrücken und sonstige kritische Bauteile
rechtzeitig zu erkennen und Abhilfe zu schaffen. Wärme- und
Feuchteschutz in einem bieten die innenliegende Wärmedämmung mit
Alu-Dampfsperre wie z.B. das ISO-PLUS-SYSTEM. Dadurch ist die
Oberfläche rundum so warm wie der Raum, und die Bauteile bleiben
sicher trocken.
Gips vermeiden
Gipsbaustoffe sind im Schwimmhallen-Klima zu vermeiden, weil sie
durch die permanente hohe Luftfeuchte ihre Festigkeit verlieren
können. Hier eignen sich besser ISO-Feuchtraum-Paneele. Sie sind
aus Kalzium-Silikat und absolut feuchtebeständig. Sie können wie
Gipsbauplatten verarbeitet und gestaltet werden.
Das aus dem Beckenwasser stammende Chlorid in der
Schwimmhallenluft muss bei der Auswahl der Baustoffe beachtet
werden. Besonders für tragende Teile an abgehängten Decken gibt
es DIN-Vorschriften, die bestimmte Baustoffe, auch Edelstähle
niederer Güte, ausschließen. Deshalb ist jedem Planer dringend
anzuraten, nach den Zulassungen für den Einsatz in
chloridhaltiger Atmosphäre zu fragen. Beispielsweise sind für
Dübel in Betondecken nur ganz bestimmte Stahl-Legierungen (z.B.
1.4529) zugelassen, und Abhänge-Schienen müssen hochwertig
verzinkt sein sowie eine zusätzliche Beschichtung tragen.
Entsprechende Detailinformationen sind im Internet unter
www.iso.de nachzulesen.
10 Tipps zur Bauphysik in Wellness-Anlagen
- Behaglichkeit
Das oberste Maß für die Qualität von Wellness-Anlagen ist
die empfundene Behaglichkeit. Daher muss dafür gesorgt
werden, dass alle Umschließungsflächen der Räume, also
Decken und Wände, etwa so warm sind wie die Raum-Temperatur.
Das wird durch guten inneren Wärmeschutz erreicht.
- Feuchtraum-Klima
Jeder Wellness-Bereich hat sein eigenes Raumklima. Gemeinsam
haben sie aber alle die erhöhte Luftfeuchte. Sie ist ein
wesentlicher Wellness-Faktor. Damit die hohe Luftfeuchte
nicht zu Schäden an Wänden und Decken führt, müssen die
Bauteile bauphysikalisch sicher ausgeführt werden.
Gleichzeitig muss eine Entfeuchtungsanlage für angenehm
konstante Feuchtewerte in der Luft sorgen.
- Amtliche Nachweise
Die bauphysikalische Eignung von Bauteilen wird durch
vorgegebene Nachweise gemäß DIN 4108 bestätigt. Vor der
Realisierung von Wänden und Decken muss bei Wellness-Anlagen
dieser Nachweis vorliegen. Dieser sollte nach Möglichkeit
direkt beim Hersteller (z.B. ISO-PLUS) abgefordert werden,
damit dann auch die entsprechende Systemgarantie greift.
- Detail-Beratung
Bauphysikalische Nachweise bestätigen die Eignung der
einzelnen Konstruktion. Das allein genügt meistens jedoch
nicht, weil die Baupraxis oftmals Detail-Aufgaben stellt,
die nur mit sehr viel Sachverstand und Erfahrung gelöst
werden können. Um später Feuchteschäden sicher
auszuschließen, müssen im Vorfeld alle „kritischen“ Bauteile
wie Wärmebrücken, Fensterlaibungen, Durchbrüche, Anschlüsse
usw. sicher geplant und festgelegt werden.
- Optische Gestaltung
Gute Optik braucht sicheren Untergrund. Gerade wegen des
hochfeuchten Klimas müssen die Gestaltungs-Komponenten mit
dem Untergrund abgestimmt sein. Die Verträglichkeit sollte
durch eine entsprechende Systemgarantie abgesichert sein.
Beispiele vieler schöner Hotel-Schwimmhallen und
Wellness-Anlagen gibt’s im Internet unter www.livingpool.de .
- Kompetenter Planer
Ein kompetenter Planer zeichnet sich dadurch aus, dass er
seine Visionen und Ideen weitsichtig mit der Machbarkeit
heutiger Systeme und Produkte
verbinden kann. Dazu gehört auch die rechtzeitige Klärung
der bauphysikalischen Fragen und die Beauftragung erfahrener
Fachbetriebe.
- Sicherheit
Bauphysikalische Sicherheit steht bei Wellness-Anlagen an
oberster Stelle. Nachträgliche Feuchteschäden müssen von
Beginn an ausgeschlossen werden. Alle Bauteile müssen an der
Oberfläche warm und raumseitig dicht ausgeführt werden.
Wärmedämmung plus Dampfsperre, wie sie beim ISO-PLUS-SYSTEM
kombiniert sind, geben kontrollierbare Sicherheit.
- Sonderfall Sanierung
Bei der Sanierung und Modernisierung von Schwimmhallen muss
die vorhandene Bausubstanz genau geprüft werden.
Nachträglicher Wärmeschutz mit Dampfsperre schafft in den
meisten Fällen die Voraussetzung für Behaglichkeit und
energiesparenden Betrieb. Vorhandene Fliesenbeläge können in
der Regel bestehen bleiben. Großformatige Systemplatten
überdecken den bisherigen Untergrund und bieten die Basis
für die neue Gestaltung. Nähere Informationen gibt es im
Internet unter www.iso.de.
- Material-Auswahl
Im hochfeuchten Wellness-Bereich sind Gipsprodukte nicht
geeignet. Gips nimmt bei feuchtem Dauerklima Luftfeuchte
auf, bis die innere Ausgleichsfeuchte so hoch ansteigt, dass
die kristalline Struktur im Gips nachgibt. Für abgehängte
Decken sind feuchtesichere ISO-Feuchtraum-Paneele zu
empfehlen. Abhänge-Konstruktionen müssen in
Schwimmbadqualität sein.
- Top-Ausführung
Mit der Ausführung steht und fällt die gesamte
Wellness-Anlage. Erfahrung, Zuverlässigkeit und Kreativität
müssen im Einklang sein, um echte Werte zu schaffen. Bei der
Auswahl des richtigen Fachbetriebes sollte die ganzheitliche
Kompetenz erkennbar sein.
Veröffentlicht in:
pool Heft 36
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