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Behagliches Klima
Schwimmhallen
bieten Entspannung und Erholung. Das angenehme feuchtwarme Klima
erfordert aber besondere Maßnahmen beim Wärmeschutz und beim
Feuchteschutz. Energieeinsparung gewinnt bei steigenden
Energiepreisen an Bedeutung.
Eine Schwimmhalle erfordert ganz bestimmte
Raumluftbedingungen, damit sich der Badegast wohl fühlt und so
ungetrübt seinem Schwimmvergnügen nachgehen kann. Die
Lufttemperatur in der Schwimmhalle sollte aus Gründen der
Behaglichkeit und zur Begrenzung der Wasser-Verdunstung aus dem
Becken etwa 2 bis 3° C über der Beckenwassertemperatur (ca. 28°
C) liegen. Deshalb geht man üblicherweise von 30° C als
Raumtemperatur aus. Bezüglich der Luftfeuchte wird in der
Schwimmhalle ein bestimmter Schwankungsbereich als behaglich
empfunden. Dieser liegt in privaten Schwimmhallen zwischen 60
und 65 % rel. Feuchte. Die in der Luft enthaltene Feuchte liegt
damit etwa doppelt so hoch wie bei normalem Wohnklima und
bedeutet für die Schwimmhallen-Bauteile eine besondere
Belastung. Insbesondere die Außenwände, die Dachkonstruktion und
auch die Decke werden permanent von dieser Feuchte beaufschlagt.
Geeignete Maßnahmen zum Feuchteschutz sind unabdingbar.
Luft-Entfeuchtung mit System
Um das Klima in der Schwimmhalle konstant behaglich zu
halten, muss der Raum kontinuierlich mit entfeuchteter,
gefilterter und beheizter Luft durchströmt werden. Das ist auch
unter Geräusch-Gesichtspunkten am sinnvollsten mit einer
zentralen Lüftungsanlage zur Entfeuchtung und Wärmerückgewinnung
zu realisieren. Dabei spielt die richtige Auslegung der Anlage
eine wichtige Rolle, denn zu hohe Luftleistungen bedeuten mehr
Energieverbrauch durch erhöhte Wasserverdunstung, und die damit
verbundene hohe Luftbewegung mindert die Behaglichkeit.
Sinnvollerweise wird die Zuluft in der Nähe der Fenster
eingeblasen. Abgesaugt wird möglichst an der gegenüberliegenden
Raumseite, z.B. im Bereich der abgehängten Decke. Die aus dem
Becken stammende Feuchtigkeit wird mit der Luft abgeführt. So
bleibt das Klima konstant angenehm warm und behaglich.
Wärmedämmanforderungen in Schwimmhallen (U-Werte)
Behaglichkeit durch Wärmedämmung
Warme Raumtemperatur alleine genügt nicht, wenn die
Umschließungsflächen des Raumes kühl sind, denn der Mensch
unterscheidet gefühlsmäßig zwischen warm und behaglich. Kühle
Oberflächentemperaturen von Wänden und Decke wirken auf den
Menschen unbehaglich. Dies gilt besonders im unbekleideten
Zustand. Hochwertige Wärmedämmung bewirkt angenehme
Oberflächentemperaturen. Deshalb muss gerade auch bei Dach und
Decken auf korrekten Wärmeschutz größten Wert gelegt werden. Für
die praktische Umsetzung gibt es mehrere Möglichkeiten, die sich
an der gewünschten Innengestaltung orientieren. In jedem Fall
ist auf eine bauphysikalisch sichere Ausführung zu achten.
In der Schwimmhalle kommt der Oberflächentemperatur eine
entscheidende Bedeutung zu. Alle Umschließungsflächen, die mehr
als 3° C von der Raumtemperatur abweichen, mindern das
subjektive Behaglichkeitsgefühl durch erhöhte Wärmeabstrahlung
des Körpers. Außerdem kühlt sich bei niedrigen
Oberflächentemperaturen die Raumluft spürbar ab, fällt nach
unten und wirkt so als unangenehme Zugluft. Dieser Effekt
mindert aufgrund der Luftbewegung zusätzlich das
Behaglichkeitsempfinden.
Hochwertig wärmegedämmte Schwimmhallen sind rundum behaglich
warm. Dafür sorgt in den meisten Fällen die innen angebrachte
Wärmedämmung mit Dampfsperre (z.B. ISO-Plus-System). Mit diesen
Maßnahmen ergibt sich an der Decke und an den Wänden sogar eine
Oberflächentemperatur von über 29 °C. D.h. die
Oberflächentemperatur an der Decke entspricht etwa der üblichen
Temperatur an einem Wohnzimmer-Fußboden mit Fußbodenheizung.
Durch eine geeignete Luftzuführung und einen guten Luftzustand
ergibt sich eine gleichmäßige Wärmeverteilung, so dass keine
Fußbodenheizung im Schwimmbad installiert werden muss. An diesem
Beispiel wird deutlich, dass durch konsequenten Wärmeschutz ein
Höchstmaß an Behaglichkeit erreicht wird. Auch das in vielen
herkömmlichen Schwimmhallen zu spürende Herabfallen abgekühlter
Schwimmhallenluft ist hier physikalisch nicht mehr möglich.
Durch eine geeignete Luftzuführung und –Absaugung ergibt sich
eine gleichmäßige Wärmeverteilung, was die Behaglichkeit im Raum
weiter fördert.
Die Bauphysik muss stimmen oder: Die Dampfsperre gibt
Sicherheit
Schon beim Bau eines Schwimmbades können viele Fehler gemacht
werden, die den späteren Badespaß erheblich beeinträchtigen.
Natürlich muss darauf geachtet werden, dass es sich bei einem
Schwimmbad um einen Dauerfeuchtraum handelt. Deshalb werden
besonders hohe Anforderungen an die Baukonstruktion gestellt.
Aufgrund der hohen Raumlufttemperaturen und Raumluftfeuchten
muss besonderes Augenmerk auf eine bauphysikalisch richtige
Ausführung der Raumumschließungen gerichtet werden. Hierzu
gehören Dach-, Wand-, Fenster- und Bodenausbildungen sowie die
Anschlusszonen von Boden, Wand und Decke. Der konstruktive
Aufbau der Umschließungsflächen einer Schwimmhalle muss so
erfolgen, dass es zu keiner Jahreszeit zur Kondensatbildung auf
den Oberflächen und innerhalb der Bauteile kommen kann.
Grafik: Außenwand
mit Wärmedämmung und Dampfsperre
Erfahrungsgemäß hat sich hier die innenliegende Wärmedämmung
mit Aludampfsperre als die sicherste Methode erwiesen. Die
Wärmedämmung sorgt für rundum angenehm warme Oberflächen, und
die Dampfsperre schützt die Baukonstruktion vor dem Wasserdampf.
Die raumhohen Dämmelemente (z.B. ISO-Plus-System) enthalten
bereits die Alu-Dampfsperre und können innenseitig gleich die
Gestaltung in Form von Putz, Fliesen, Malerei, Tapeten usw.
aufnehmen, was einen weiteren positiven Einfluss auf die
Behaglichkeit hat. Denn die Schwimmhallen-Innengestaltung wird
zunehmend individueller und muss sich an das persönliche
Behaglichkeitsempfinden anpassen.
Beispiele ausgeführter Schwimmhallen in allen möglichen
Stilrichtungen sind im Internet unter
www.livingpool.de zu
finden.
Veröffentlicht in:
wellness & home Heft
11/12-2007
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