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Auf Energiespar-Niveau
Private Schwimmhallen haben häufig noch den Ruf, einen
relativ hohen Energieverbrauch zu haben, doch die Baupraxis hat
sich heute gegenüber Schwimmbädern aus den 70er und 80er Jahren
gänzlich geändert.
Die Niedrigenergie-Bauweise hat sich durchgesetzt. Das
bedeutet, dass eine zeitgemäß konzipierte Schwimmhalle heute
geringere Transmissions-Wärmeverluste hat als ein neu erstelltes
Wohnhaus gleicher Fläche. Die Heizkosten einer privaten
Schwimmhalle liegen heute unter 3 Euro pro Tag. Damit kostet der
Unterhalt kaum mehr als irgendein anderes Hobby.
Zu einer Niedrigenergie-Schwimmhalle gehören heute in erster
Linie hochwertiger Wärmeschutz, energiesparende Geräte zur
Wasser-Aufbereitung und ein angepasstes Lüftungs-Konzept zur
Luftentfeuchtung mit Wärmerückgewinnung und zur aktiven
Belüftung der Fenster. Damit ist höchster Komfort und maximale
Behaglichkeit realisierbar.
Als ein wesentliches Element in der Bauphysik von
Privatschwimmhallen hat sich heute der hochwertige innen
liegende Wärmeschutz aller umschließenden Bauteile durchgesetzt.
Durch Wärmedämmung wird nämlich die Oberflächen-Temperatur der
Wände und der Decke ganz nah an der Raumtemperatur gehalten.
Dadurch strahlt der unbekleidete Körper deutlich weniger Wärme
an die Umgebung ab und empfindet deshalb thermische
Behaglichkeit. Besonders wirksam ist dabei die innen liegende
Wärmedämmung mit Dampfsperre (ISO-Plus-System). Durch diese
Maßnahme regelt sich die Oberflächentemperatur sehr rasch mit
der Raumtemperatur auf das angenehme Niveau. Die nachträgliche
Wärmedämmung einer bestehenden Schwimmhalle kann hier wahre
Wunder bewirken. Unangenehmer Zug, schwarze Stockflecken und
hohe Heizkosten sind dann kein Thema mehr.
Der U-Wert beschreibt den Wärmestrom (in Watt) durch
1m² großes Bauteil
bei einer Temperaturdifferenz von 1 K
(=1°C). Je kleiner der U-Wert,
desto besser ist die
Wärmedämmung. (Tabelle hier)
Aufgrund der hohen Raumlufttemperaturen und der rel.
Luftfeuchte muss besonderes Augenmerk auf eine bauphysikalisch
richtige Ausführung der Raumumschließungen gerichtet werden.
Hierzu gehören Dach-, Wand-, Fenster- und Bodenausbildungen
sowie die Anschlusszonen von Boden, Wand und Decke. Der
konstruktive Aufbau der Umschließungsflächen einer Schwimmhalle
muss so erfolgen, dass es zu keiner Jahreszeit zur
Kondensatbildung auf den Oberflächen und innerhalb der Bauteile
kommen kann. Erfahrungsgemäß hat sich hier die innen liegende
Wärmedämmung mit Alu-Dampfsperre als die sicherste Methode
erwiesen. Die Wärmedämmung sorgt für rundum angenehm warme
Oberflächen, und die Dampfsperre schützt die Baukonstruktion vor
dem Wasserdampf. So bleiben alle Bauteile auf Dauer trocken und
können nach Wunsch gestaltet werden.
Sichere Wände
Die raumhohen Dämmelemente des ISO-Plus-Systems enthalten
bereits die einseitig kaschierte Alu-Dampfsperre. Darauf kann
direkt die Gestaltung in Form von Putz, Fliesen, Malerei,
Spachteltechnik usw. aufgetragen werden. Die
Schwimmhallen-Innenraumgestaltung wird zunehmend individueller
und muss sich am persönlichen Behaglichkeitsempfinden
orientieren. Mediterrane Farbtöne sind derzeit auch bei
In-door-Pools im Trend. Von daher werden heute sehr viele glatte
Wandflächen mit anschließender Lasur-Technik realisiert.
Heutige Planungen sehen bei Außenwänden
eine hochwertige
Außendämmung von 10 oder 12 cm vor. Hier entsteht oft die Frage,
ob dann eine zusätzliche Innendämmung mit Dampfsperre noch
sinnvoll ist. Dabei muss man beachten, dass in der Schwimmhalle
mit einem angenehmen Dauerklima um 30° C und 60 % rel. Feuchte
etwa doppelt so viel Feuchtigkeit in der Luft enthalten ist als
in normalem Wohnraumklima. Deshalb ist es in jedem Fall
notwendig, die einzelnen Konstruktionen von Wänden, Dach und
Decke bauphysikalisch zu prüfen. Dazu gibt es entsprechende
Norm-Nachweise. Darin wird belegt, ob ein Bauteil auf Dauer dem
Schwimmbadklima standhält und zulässig ist. Daneben müssen alle
Randbereiche der Schwimmhalle wie z.B. Wand-/Fenster-,
Wand-/Decke- oder Wand-/Boden-Übergänge gesondert geprüft
werden. Sie können in der Regel nicht standardmäßig rechnerisch
erfasst werden. Durch die Innendämmung mit Alu-Dampfsperre
werden vorhandene Wärmebrücken sicher überdeckt. So bleiben alle
Flächen behaglich warm und trocken. Feuchte- und Schimmelbildung
sind sicher ausgeschlossen. Die Nachweise für die einzelnen
Konstruktionen und Detail-Lösungen für Planer, Bauherren und
Schwimmbadfachfirmen sind Bestandteil des technischen Supports
seitens der Firma ISO.
Decken richtig planen
Um eine bauphysikalisch sichere Decke zu erhalten, sind in der
Regel schwimmbadseitig 5 cm Wärmedämmung und Dampfsperre
anzuordnen. Andere Dicken sind je nach Aufgabenstellung
ebenfalls zielführend. Dadurch bleiben die Wärme und die Feuchte
dort, wo sie sein sollen und gelangen nicht in die
Baukonstruktion. Unabhängig davon, ob es sich um eine
Dach-Konstruktion oder um eine Decke zum Wohnraum handelt, muss
die Bauphysik sicher gelöst sein. Besonders wichtig ist die
Dampfsperre bei Flachdächern und bei überbauten Schwimmhallen
mit oben aufgebrachtem Naturstein oder Parkettbelag. Hier ist es
für jeden Bauherren beruhigend zu wissen, dass von unten kein
Wasserdampf kommen kann.
Abgehängte Decken
Bei abgehängten Decken sind die Durchdringungen sicher
abzudichten (siehe oben). Dazu empfiehlt es sich, Systeme aus
einer Hand (z.B. ISO-Plus-System) zu verwenden, damit alle
Übergänge und Details sicher ausgeführt sind. Die
Deckenkonstruktionen und die verwendeten Materialien sind
normgerecht zu prüfen, und ein entsprechender Nachweis zur
Eignung als Schwimmhallendecke ist vorzulegen. Höchste Brisanz
ist beispielsweise angesagt, wenn zur Befestigung irgendwelcher
Bauteile „vorsichtshalber“ Bauteile aus Edelstahl in
V2A-Qualität verwendet werden. Dieser Werkstoff ist im
Schwimmbad verboten, weil er in der chloridhaltigen Luft seine
Festigkeit verliert und schlagartig abreißen kann.
Die abgehängte Decke lässt hinsichtlich der optischen
Gestaltung keine Wünsche offen. Alle Formen sind möglich:
unterschiedliche Höhenniveaus, indirekte Beleuchtung,
integrierte Niedervoltstrahler und Sternenhimmel als abendliche
Traumkulisse. Lüftungskanäle, Elektro- und Lautsprecherkabel
verschwinden elegant hinter der Abhängung. Lüftungsgitter sind
überflüssig, weil im Hohlraum zwischen der Decke die Luft
abgesaugt werden kann.
Für diese Anwendung muss die Platte aber auch zulässig sein.
Gipsbauplatten scheiden hier aus. Daher muss auf spezielle
Feuchtraum-Paneele zurückgegriffen werden, die fugenlos verputzt
werden und nach Wunsch gestaltet werden können.
Veröffentlicht in:
spa & home Heft
1-2/2009
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