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Schwimmhallen-Ausbau

Fragen und Antworten Teil 2

Dampfsperre - ja oder nein?
Wärmedämmung - innen oder außen oder beides?
Dieser Fachbeitrag beantwortet in zwei Teilen 20 der häufigsten Fragen über das komplexe Thema Bauphysik in Schwimmhallen.
  1. Muss ein Schwimmhallendach immer hinterlüftet werden?
    Schwimmhallendächer werden oft als Steildach- oder Pultdach-Konstruktion ausgeführt. Hierbei greifen die Planer meistens auf Leimbinder- oder Holzsparrenkonstruktionen zurück. Dabei eignet sich der Zwischenraum zwischen den Sparren bzw. Pfetten bestens, um den Dämmstoff (Mineralwolle) einzubringen. In Schwimmhallen hat sich die sog. Vollsparren-Dämmung bewährt. Dabei wird auf die Hinterlüftungsebene direkt über dem Dämmstoff verzichtet. Der Hohlraum wird sparrenhoch mit Dämmstoff aus-gefüllt. Über der Dämmung wird eine diffusionsoffene Unterspannbahn befestigt und darauf die Konterlattung für die Dachkonstruktion. Diese übernimmt dann die Hinterlüftung der Dacheindeckung. Bei Holzkonstruktionen ist auf der Innenseite eine absolute Dampfsperre unabdingbar. Alle Stöße und Fugen müssen systemgerecht dampfdicht verklebt werden, so dass die gesetzlich geforderte Winddichtigkeit erreicht wird.
     
  2. Sind Gips-Bauplatten in Schwimmhallen zulässig?
    Planer und Handwerker sind gut beraten, wenn sie bei der Auswahl der Produkte auf Schwimmhallen-Tauglichkeit achten. Gerade weil eine Schwimmhalle nicht mit den klimatischen Anforderungen eines normalen Wohnhauses gleichgesetzt werden kann, müssen alle Produkte, die der Innengestaltung dienen, für die permanente Feuchtebelastung geeignet sein. Bei üblichem Schwimmhallen-Klima von 30° C und 60 % relativer Feuchte sind Gipsbaustoffe nicht mehr zulässig. Sie neigen in der permanent hohen Luftfeuchtigkeit zur erhöhtenWärmedämmung plus Dampfsperre in Schwimmhallen Feuchtigkeitsaufnahme und stehen in der Gefahr, ihre Festigkeit zu verlieren. Zu empfehlen sind gipsfreie ISO-Feuchtraum-Paneele, die ebenfalls fugenlos beschichtet und verputzt werden können.
     
  3. Sind Deckenabhängungen in Schwimmhallen ratsam?
    Die Deckenabhängung in Schwimmhallen erfreut sich eines zunehmenden Interesses bei Bauherren und Planern. Sie hat sehr große Vorteile bei der Gestaltung der Schwimmhalle, da durch die Abhängung verschiedene Höhenabstufungen mit relativ wenig Aufwand möglich sind. Außerdem können hinter der Abdeckung Versorgungsleitungen und Kabel untergebracht werden, und die Be- und Entlüftung kann über den Abhängungszwischenraum erfolgen. Dadurch lassen sich unschöne Lüftungsgitter vermeiden. Als Material für die abgehängte Fläche eignen sich ISO-Feuchtraum-Paneele. Diese großflächigen Platten sind absolut feuchtesicher und können auf der Innenseite beliebig mit Putz oder auch Malerei gestaltet werden. Sie sind hitzebeständig und können deshalb problemlos die Beleuchtungskörper aufnehmen. Für die Integration einer indirekten Beleuchtung gibt es fertige ISO-Deckenkanten. Hinsichtlich der Abhängung (Material und Ausführung) müssen die speziellen Anforderungen für Schwimmhallen beachtet werden.
     
  4. Wie hoch muss der Raum für eine Schwimmhalle sein?
    In öffentlich genutzten Schwimmhallen (auch Hotelbäder, Therapiebäder usw.) ist eine lichte Mindestraumhöhe von 2,50 m einzuhalten. Diese empfiehlt sich auch im Privatbad zu realisieren. Höhen von ca. 2,40 m sind aber bei kleineren Schwimmhallen auch noch gut. Für den Fußbodenaufbau werden heute mindestens 15 cm angesetzt und an der Decke sind 10 – 15 cm vorzusehen. Somit ist bereits bei der Rohbauplanung eine Höhe von mindestens 2,80 m sinnvoll.
     
  5. Was kann man tun, wenn der Raum sehr niedrig ist?
    Bei Räumen unter 2,40 m Raumhöhe ist jeder Zentimeter Höhe wichtig. Bei der Wärmedämmung und Dampfsperre an der Decke sollte man sich daher auf das absolut erforderliche dünnste Maß beschränken. In der Regel sind dies 3 cm. Beim direkt verputzten System ist damit ein Gesamt-Höhenverlust von ca. 4 cm (incl. Verklebung und Beschichtung) anzusetzen. Die Schwimmhallen-Beleuchtung ist bei dieser Konstruktion dann an der Wand anzubringen. Will man dennoch integrierte Strahler in der Decke vorsehen, ist im Einzelfall nach bauphysikalischer Prüfung eine 8 cm dicke ISO-PLUS-Dämmung mit sog. ISO-Lichtboxen möglich. Diese dickere Dämmstoffebene kann auch als Fries rund um den Raum gezogen werden, und die Restfläche kann dann höher liegen.
     
  6. Was ist bei Schwimmhallen-Fenstern zu beachten?
    Der Glasflächenanteil der Schwimmhallen-Wände sollte maximal 30 – 50 % betragen, um den Lüftungsaufwand in Grenzen zu halten und um bei der abendlichen Nutzung nicht zu große „schwarze“ Flächen zu haben. Dachverglasungen sind zu vermeiden oder so auszuführen, dass sie sicher mit entfeuchteter warmer Zuluft beschleiert werden können. Lichtkuppeln und Dachflächenfenster neigen bereits bei Außentemperaturen von + 5° C zu Kondensatbildung mit allen negativen Begleiterscheinungen und sind daher zu vermeiden.
    Für die Verglasung sollten U-Werte von 0,9 – 1,1 W/m²K eingesetzt werden. An den Fensterlaibungen sollten 3 – 5 cm Platz für Wärmedämmung und Dampfsperre eingeplant werden. Rollläden sind elektrisch zu betreiben, um Undichtigkeiten zu vermeiden.
     
  7. Was ist hinsichtlich der Akustik zu beachten?
    Schwimmhallen wirken im Rohbau oft sehr hallig, was bei massivem Ausbau aSchwimmhalle energiesparenduch erhalten bleibt. Durch die Rundum-Dämmung von Dach/Decke und allen Wänden mit dem ISO-PLUS-System sind bei Schwimmhallen bis zu einer Größe von ca. 200 m² in aller Regel keine besonderen akustischen Zusatz-Maßnahmen erforderlich. Durch den Mehrschicht-Aufbau mit feinem Innenputz entsteht eine akustisch sehr angenehme Raumwirkung. In größeren Schwimmhallen wird die Decke in der Regel in unter-schiedlichen Ebenen abgehängt, so dass dadurch auch in Verbindung mit der Wasserfläche zusätzlich die Raumakustik verbessert wird. Kritisch zu sehen sind rundum geflieste Räume (heute unüblich) und größere Wasserspeier, deren Wasserstrahl direkt ins Becken fällt. Der dadurch ausgelöste dumpfe Schall ist nur sehr schwer beherrschbar.
     

  8. Wie lassen sich die Betriebskosten niedrig halten?
    Einen wichtigen Anteil an den Betriebskosten bilden die Heizkosten. Sie sind durch fachgerechte Planung und Ausführung stark beeinflussbar. Am wichtigsten sind dabei der Wärmeschutz der Außenflächen, die hochwertige Verglasung, die Verdunstungsminimierung aus dem Becken und die Wärmerückgewinnung bei der Lüftung und Entfeuchtung. Durch gewerkeübergreifende Planung sind die Heizkosten einer privaten Schwimmhalle mit Werten unter 3,- € pro Tag realistisch. Man spricht dann von sog. Niedrigenergie-Schwimmhallen, analog den Niedrigenergiehäusern.
     
  9. Was zeichnet eine Niedrigenergie-Schwimmhalle aus?
    Bei einer Niedrigenergie-Schwimmhalle wird der Wärmeschutz wie bei einem Wohnhaus in Niedrigenergie-Bauweise bzw. gemäß EnEV realisiert. Zusätzlich erhält die Schwimmhalle eine 5 cm dicke Innen-Dämmung mit Dampfsperre. Dadurch wird der Mehr-Bedarf an Wärme, der durch die angehobene Temperatur von 30°C entsteht, ausgeglichen. Die Schwimmhalle verliert nach außen also nicht mehr Wärme als wäre es Wohnraum. Die Tabelle enthält entsprechende U-Werte (NEH-Niveau).
     
  10. Wo gibt es Beispiele und Referenzen guter Schwimmhallen zu sehen?
    Gute Schwimmhallen sind heute Standard geworden. Wassertechnik, Lüftung und Innenausbau sind heute technisch so gut gelöst, dass kein Wunsch mehr offen bleiben muss. Allein die Gestaltung ist und bleibt Geschmacksache. Hier empfiehlt es sich, rechtzeitig entsprechende Anregungen zu holen. Dies ist z.B. in gelungenen Hotelbädern möglich.
    Eine Auswahl davon findet man im Internet unter www.iso.de (Referenzliste).
    Über 200 ausgeführte private Schwimmbäder sind unter www.livingpool.de
    zu sehen. Ansonsten kann man bei der Fa. ISO - GmbH in Offenau eine Know-How-Broschüre anfordern, die viele Beispiele und praktische Anregungen zum gelungenen Schwimmhallen-Ausbau Neubau und Modernisierung liefert.

 

Fragen und Antworten 1 - 10 findbar im Teil 1 - erschienen im Juli / August 2010

 

Veröffentlicht in: Schwimmbad & Sauna  - Profi-Heft September / Oktober 2010

 

 

 

 

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