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Sichere Wandkonstruktionen
Wand ist nicht gleich Wand
Die Planung von Schwimmhallen-Wänden muss
mit großer Sorgfalt vorgenommen werden. Sie geben dem Wellness-Raum seinen Rahmen und müssen dem hochfeuchten
Schwimmhallen-Klima sicher standhalten. Man unterscheidet dabei
Wände gegen Außenluft, Wände gegen Erdreich und Trennwände zu
beheizten und unbeheizten Räumen. Je nach Gegebenheiten werden
der geeignete Baustoff und die erforderliche Wärmedämmung
festgelegt. Dazu gibt es zwei wesentliche Planungs-Richtlinien:
1.
Energieeinspar-Verordnung (EnEV)
Danach werden alle Bauteile gegen Außenluft zu anderen Räumen
mit mehr als 4 K (°C) Temperatur-Unterschied hinsichtlich des
Wärmeschutzes festgelegt. Die entsprechend empfohlenen U-Werte
sind für die einzelnen Konstruktionen hier ermittelt.
Die im Schwimmbad übliche Innendämmung von ca. 5 cm Dicke
bewirkt beim Wärmeschutz, dass die Wand, wenn sie von außen wie
beim Wohnhaus hochwertig gedämmt wird, nun auch bei 30°C nicht
mehr Wärme entweichen lässt als wäre es Wohnraum mit 20°C
Raumtemperatur.
2.
DIN 4108 (Teil 2 und Teil 3)
Danach wird die Zulässigkeit der Konstruktion bezüglich der
Feuchtigkeit geklärt. Jede Konstruktion muss die entsprechenden
Kriterien erfüllen, damit keine Feuchteanreicherung im Bauteil
stattfindet und damit die Bauteile innenseitig auch in den
Raumecken trocken bleiben. Dazu sind im Schwimmbad spezielle
Wärmebrücken-Berechnungen erforderlich, weil bis 30°C und 60 %
rel. Luftfeuchte eine deutlich höhere Feuchtebelastung
vorherrscht als in üblichen Wohnräumen. Die hier dargestellten
Konstruktionen entsprechen all diesen Anforderungen.
Bauphysikalisch und vor allem baupraktisch ist die innenliegende
Wärmedämmung mit Dampfsperre im Schwimmbad oft die sicherste
Lösung.
Extra Tipp für Bauherren
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Wand gegen Außenluft (U-Wert
≤ 0,20
W/m²K)
Die meistverwendeten Konstruktion ist die massive
gemauerte Wand mit 30 cm Leichtziegel, 10 – 16 cm
Außendämmung und 3-5 cm Innendämmung mit Dampfsperre. So
bleibt die Wand-Konstruktion auf Dauer trocken. Die
innere Beschichtung mit hochwertigem Schwimmbad-Putz
bewirkt eine Verbesserung der Raum-Akustik, so dass in
der Regel keine zusätzliche Akustik-Maßnahmen notwendig
sind. In manchen Fällen wird keine spezielle
Außendämmung vorgesehen, dann kann die Dicke der
Innendämmung auch erhöht werden. |
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Wand gegen Erdreich (U-Wert
≤ 0,25
W/m²K)
Viele Schwimmhallen werden zumindest teilweise im
Untergeschoss und somit auch gegen Erdreich angeordnet.
Die außenliegende Abdichtung mit Perimeter-Dämmung (z.B.
12 cm) auf der Beton-Wand ist dabei immer wichtig.
Innenseitig wird dann mit dem geeigneten Systemplatten
die Wärmedämmung ergänzt, so dass der U-Wert unter
0,25 W/m²K liegt. Diese Lösung ist speziell bei
Schwimmhallen auch bei Verwendung von WU-Beton möglich.
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Innenwand gegen beheizte und
unbeheizte Räume
(U-Wert 0,3 – 0,5 W/m²K)
Diese Aufgabenstellung ergibt sich bei nahezu jeder
Schwimmhalle. Sowohl beheizte Räume wie Schlafzimmer,
Bad, Büro oder der Technikraum als auch unbeheizte
Abstell-Räume, Weinkeller, Flur oder Garage müssen vom
Schwimmhallen-Klima sicher getrennt werden. Bewährt
haben sich massive wände mit innenliegender Wärmedämmung
und Dampfsperre. Die Dicke wird je nach verwendetem
Stein zwischen 3 und 5 cm zu beheizten Räumen und 5 – 10
cm zu unbeheizten Räumen angesetzt.
Dadurch ergibt sich eine hermetisch dichte Hülle für die
Schwimmhalle mit angenehmer warmer Oberfläche. Die
Behaglichkeit in solchen Räumen ist perfekt, die
Überheizung der Nebenräume wird vermieden und die
Heizkosten bleiben minimal. |
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Sonderfall Fertighaus-Konstruktion
(U-Wert ≤ 0,20 W/m²K)
Schwimmhallen lassen sich auch in Leichtbauweise
erstellen. Ob nun als Teil eines Fertighauses oder als
individueller Anbau ans bestehende Haus. Wichtig ist der
sichere Aufbau der Konstruktion und die konsequente
Rundum-Abdichtung der innenliegenden Dampfsperre. Diese
wird auch hier mittels einer Dämmschicht-Trägerplatte in
3 cm Dicke aufgebracht. Dadurch liegt die Dampfsperre
ganz auf der Innenseite was bauphysikalisch äußerst
wichtig ist. Die Alu-Dampfsperre kann wie hier beim
ISO-Plus-System direkt systemgerecht beschichtet und
gestaltet (verputzt oder gefliest) werden.
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Veröffentlicht in:
spa
& home Heft 11-12 2011
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