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Schwimmhallen: Feuchteschäden vermeiden
Schwimmhallen sind Feuchträume mit erhöhten Temperaturen und hoher
Luftfeuchtigkeit: Für die Planung ist es wichtig, welche baulichen
Vorkehrungen getroffen werden müssen, um Feuchteschäden zu
vermeiden.
In älteren Schwimmhallen war es durchaus üblich, dass sich an
kalten Wintertagen an den Fenstern und in der einen oder anderen
Ecke Feuchtigkeit niederschlägt. Heute kann das sicher verhindert
werden. Dabei ist das Zusammenspiel von Bauphysik und Klimatechnik
zu beachten. Wärmeschutz und Feuchteschutz gehen dabei Hand in
Hand. Im praktischen Alltag bei der Planung von
Schwimmhallen und Wellnessräumen wird oftmals gerätselt, welche
bauphysikalischen Maßnahmen wirklich notwendig sind. Bei
anstehenden Sanierungen wird oft gefragt, wo zuerst anzusetzen
ist, um künftige Schäden auszuschließen. Wann ist eine Dampfsperre
sinnvoll und was ist der richtige Wärmeschutz? Dabei werden
Außendämmung und Innendämmung manchmal gegeneinander ausgespielt
ohne die Gegebenheiten und die bauphysikalischen Fakten zu
bewerten. Die Basis aller Überlegungen sind die
gesetzlichen Vorgaben. Diese werden hinsichtlich des Wärmeschutzes
durch die Energieeinspar-Verordnung (EnEV) geregelt. Der Neubau
eines Wohnhauses mit Schwimmhalle wird also komplett nach
EnEV-Vorgaben gedämmt. Dies ist in der Regel eine hochdämmende
Tragkonstruktion und eine entsprechende Außenwärmedämmung. Der
Bereich der Schwimmhalle hat ganzjährig eine um ca. 10 °C höhere
Raumtemperatur und verursacht dadurch höhere Wärmeverluste als
Wohnraum. Deshalb werden Schwimmhallen-Außenwände und -Decken mit
einer innenliegenden Wärmedämmung mit Dampfsperre zusätzlich
gedämmt. Dadurch reduzieren sich die Transmissionswärmeverluste
der Schwimmhalle auf ein Minimum. Innendämmung
ergänzt Außendämmung Diese Maßnahme bringt mehrere
Vorteile speziell für den Schwimmhallen-Ausbau mit sich. Der
Wärmeschutz wird auf Niedrigenergie-Niveau gebracht so verliert
die Schwimmhalle kaum noch Wärme nach außen. Die Konstruktion
bleibt auf Dauer trocken, da kein Wasserdampf in die Konstruktion
eindringen kann. Die Dämm-Arbeiten erfolgen im Trockenbau, so dass
kein nasser Innenputz an die Rohwände gebracht werden muss. Die
Innenwände werden mitgedämmt, so dass der Wärmefluss in die
nebenliegenden Räume minimiert wird und die gesamte Beplankung ist
akustisch wirksam. Das bedeutet, dass mit einer Rundum-Beplankung
der Schwimmhalle mit dem
ISO-PLUS-SYSTEM in aller Regel keine zusätzlichen akustischen
Maßnahmen notwendig sind. Das bewirkt u.a. der spezielle
Schwimmhallen-Putz, der in systemgerechter Dünn-Beschichtung
direkt auf die Alu-Dampfsperre appliziert wird. Eine spezielle
Gewebe-Armierung sorgt für hohe Stabilität der Putzfläche. Ein
Fliesenbelag ist ebenfalls möglich. Wichtig für die
Schwimmbad-Sanierung: Die Dämmplatten lassen sich sogar auf einem
bestehenden Fliesenbelag anbringen und dann individuell
neugestalten. Die Dicke der Platten wird bei Bedarf von den
ISO-Experten so festgelegt, dass die Flächen und die Ecken auf
Dauer trocken bleiben und ein hoher Energieeinspareffekt gegeben
ist. Innenwände Innenwände zu anderem
Klima z.B. Wohnraum oder Kellerraum werden aus mehreren Gründen in
gleicher Weise mit gedämmt. Manchmal kann die Dicke der
Wärmedämmung hier etwas reduziert werden. Die beiden wichtigsten
Gründe liegen im zusätzlichen Wärmeschutz zu den Nebenräumen, die
sich sonst gerne ungewollt aufheizen und in der Vermeidung von
Wärmebrücken im Übergang zur Außenwand und zur Decke. Hier muss
die nach DIN 4108 geforderte Schimmelpilzgrenze eingehalten werden
ansonsten ist die Konstruktion nicht zulässig. Die Innendämmung
mit Dampfsperre stellt die Erfüllung dieser Anforderung sicher.
Innenwände innerhalb der Schwimmhalle (z.B. Trennwände
zur Dusche) benötigen in aller Regel keine besondere
bauphysikalische Behandlung. Die verwendeten Baustoffe müssen für
Schwimmhallen-Klima geeignet sein, was bei massiven Mauern und
Trockenbau-Wänden mit
ISO-Feuchtraum-Paneelen gegeben ist. An der Decke
eröffnet die innenliegende Wärmedämmung mit Dampfsperre viele
Möglichkeiten der Gestaltung und der Integration von Beleuchtung
und sonstigen Installationen. Die nachträgliche Abhängung einer
Teilfläche an der Decke wird gerne gewählt, um den Raum dann auch
mit indirekter Beleuchtung im Höhenversatz eine besondere Note zu
geben. Die technischen Details einer solchen Konstruktion sind als
Regeldetails abrufbar, damit durch unüberlegte Durchdringungen
nachträglich keine Überraschungen entstehen. Wichtig ist dabei
auch, dass hier feuchtefeste
gipsfreie Baustoffe für die Deckenfläche eingesetzt werden.
Besondere Vorteile bietet das ISO-Feuchtraum-Paneel als 8 mm dicke
Platte. Sie kann auch gebogen und im Versatz montiert werden und
verdeckt dann als fugenlos verputzte Fläche alle Installationen
für Wasser, Elektro, Lüftung usw.. Die Aufnahme von Beleuchtung
und Lautsprechern ist wie im Trockenbau üblich realisierbar.
Behaglichkeit ist gewährleistet Das
feuchtwarme Schwimmhallen-Klima wird so reguliert, dass sich für
den Badegast Behaglichkeit einstellt. Genauso wichtig wie die
Raum-Temperatur und die Luftfeuchte ist die
Oberflächentemperatur der
Umgebungs-Flächen. Diese erhöhen sich bei besserem Wärmeschutz.
Durch die innenliegende Zusatzdämmung liegt die
Oberflächen-Temperatur auch in den Raumecken nur 1 – 2 °C unter
der Raumtemperatur. Das bedeutet alle Flächen sind behaglich warm
(28-29°C Oberflächentemperatur hat sonst nur die Fußbodenheizung
im Wohnzimmer) und bleiben dadurch trocken. In der Praxis werden
dabei großformatige Dämmplatten mit
Aluminium-Kaschierung wie z.B. das
ISO-PLUS-SYSTEM als innenliegende Dämmung verarbeitet.
Diese Dämmplatten sorgen einerseits für bauphysikalische
Sicherheit, andererseits können sie direkt mit einem
systemgerechten Schwimmbadputz beschichtet werden, was für einen
rationellen Ablauf der Arbeiten sorgt. Eine so
ausgestattete Schwimmhalle bietet beste Voraussetzungen für
maximale Behaglichkeit und angenehmes Wellness-Klima. Ergänzend
dazu muss das Klima über eine geeignete Lüftungsanlage konstant
gehalten werden. Prinzipiell wird dabei zu einer Umluft-Anlage
geraten, die, wie in der Grafik dargestellt, vom Boden an den
Fenstern die warme Zuluft zuführt und in der Decke gegenüber den
Fenstern wieder absaugt. Die überschüssige Feuchte aus dem Raum
wird abgeführt, in dem die Luft in der Anlage unter der Ausnutzung
des Wärmegewinns entfeuchtet wird. Dabei hat sich für private
Schwimmhallen ein Klima-Bereich von 30-32°C und eine rel.
Luftfeuchte von 55-65 % als sehr angenehme erwiesen. Die
gewünschten Werte lassen sich vom Bauherrn individuell einstellen.
Wichtig ist, dass die gesamte Halle für diese
Feuchtewerte ausgerüstet ist. Dies ist mit den beschriebenen
Maßnahmen zur Wärmedämmung und Dampfsperre möglich. Einer
angenehmen Nutzung der Schwimmhalle steht dann nichts mehr im
Wege. Nähere Informationen zu allen Aspekten der
Schwimmhallen-Planung sind im Internet unter
www.iso.de zu finden.
Veröffentlicht in:
pool
Heft 57 - Frühjahr 2016
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