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Scheune wird zum Wellnessraum
Die wohl edelste Form der Umfunktionierung einer alten
Landgut-Scheune ist die Nutzung als Schwimmhalle. Platz ist
reichlich vorhanden. Das eröffnet viele Möglichkeiten der
Gestaltung, bringt aber auch einige Herausforderungen.
Die Planung war in diesem Fall so angelegt, dass möglichst alle
Wünsche des Bauherrn berücksichtigt wurden: Ein großes
Schwimmbecken für den sportlichen Ausgleich, den Whirlpool für die
Entspannung, Sauna und Dampfbad für die Gesundheit und eine eher
moderne Gestaltung mit Fenstern, die zum Stil des Gebäudes passen.
Am Anfang stand der aufwendige Aushub für das
Schwimmbecken was aber durch die gute Zugänglichkeit rationell mit
dem Bagger erledigt werden konnte. Durch die teilweise notwendigen
Abbrucharbeiten konnten alle Vorbereitungen für die notwendige
Versorgung mit Wasser, Strom, Lüftung organisiert werden. Die
Beheizung erfolgt mit einer leistungsfähigen Pellet-Heiz-Anlage
und die Belüftung und Entfeuchtung ist mit einer zentralen Anlage
mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Dabei wird die entfeuchtete
und erwärmte Zuluft kurz vor den Fenstern vom Boden her
eingeblasen und oben über die Schattenfuge der abgehängten Decke
wieder abgesaugt und der Abluftanlage zugeführt. So bleibt ein
kontinuierlich konstantes Klima erhalten. Sichere
Konstruktionen für Wände und Decke An Raumhöhe musste nicht
gespart werden. So konnte ein geräumiger angenehmer Wellnessraum
entstehen. Die alte Bausubstanz war natürlich nicht für die hohe
Feuchtebelastung einer Schwimmhalle geeignet. Sowohl der
Wärmeschutz als auch der Feuchteschutz mussten auf zeitgemäßes und
sicheres Niveau gebracht werden. Die massiven Wände wurden mit
einer 10 cm dicken Innen-Wärmedämmung mit Alu-Dampfsperre
ausgeführt. Man entschied sich für das bewährte
ISO-PLUS-SYSTEM,
das bekanntlich direkt auf der Alu-Dampfsperre weiterbeschichtet
und verputzt werden kann. Dies wurde in unterschiedlichen
Putz-Techniken realisiert. So ist die nachträgliche Dämmschicht
optisch nicht mehr zu erkennen, die Wände wurden auf diese Weise
aber sehr energiesparend. Außen konnte die ursprüngliche
Gestaltung erhalten bleiben. Die Decke zum Dachgeschoß
war aus Holzbalken mit obenliegender Brettschalung vorhanden.
Beide konnten komplett erhalten werden. Von unten wurden die
Balken-Zwischenräume vollständig mit Dämmstoff gefüllt und an der
Unterseite eine stabile OSB-Spanplatten-Fläche hergestellt. Dann
wurde dort ebenfalls das dampfdichte ISO-PLUS-SYSTEM montiert.
Die direkte Beschichtung war hier nicht gefordert denn
die Schwimmhalle erhielt eine komplett abgehängte Decke, die dann
auch die Beleuchtung aufnahm. Alle Bauteile wurden dabei auf das
hochfeuchte Schwimmhallen-Klima ausgelegt und alle notwendigen
Durchdringungen der Dampfsperre wurden systemgerecht abgedichtet.
Auf diese Weise bleibt das angenehme feuchte Klima im dafür
vorgesehenen Bereich und alle angrenzenden Räume bleiben davon
unberührt. Die fugenlos verputzte Decke ist komplett in
Schwimmbad-Qualität aus dem ISO-Feuchtraum-Paneel hergestellt
worden. Diese nur 8 mm dicke Platte ist etwa halb so schwer wie
übliche Zement-Platten, was die Balken-Konstruktion entlastet.
Beleuchtung und angenehme Raum-Akustik bringen behagliche Stimmung
Für die Beleuchtung hat man neben der Becken- und
Whirlpool-Beleuchtung effektvolle Bodenstrahler eingebaut. Diese
lassen die erhabene Wandgestaltung gut zur Wirkung kommen. Die
abgehängte Decke wurde mit indirekter
LED-Beleuchtung versehen, so
dass jederzeit die gewünschte Lichtstimmung im Raum erzeugt werden
kann. So spielen alle Komponenten der Schwimmhalle optimal
zusammen. Die Schwimmhalle bleibt dadurch Sommer wie
Winter ein Ort der Ruhe und Entspannung. Sie ist sogar zum
Lieblings-Aufenthaltsort des Bauherrn geworden. Bei der
individuell gewählten Hintergrund-Musik lässt sich auch die
angenehme Akustik des gesamten Raumes genießen, denn mit dem
ISO-PLUS-SYSTEM ist auch hier eine Problemlösung gegeben. Die
sonst übliche Halligkeit schallharter Flächen ist hier auf ein
angenehmes Maß reduziert. Um solch einen Wellness-Raum zu
realisieren ist gewerkeübergreifende Fachkompetenz und viel
Erfahrung beim Schwimmhallen-Bau erforderlich. Denn alte
Bausubstanz bietet immer wieder unvorhergesehene Überraschungen
sowie technische und logistische Herausforderungen.
Entsprechende Experten und viel Basis-Information mit Beispielen
und Planungshilfen gibt es im Internet unter
www.iso.de.
Veröffentlicht in:
pool
Heft 58 - Herbst 2016
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