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Wärmeschutz und Feuchteschutz sichern Bauteile
Bauphysikalische Sicherheit hat bei der Planung von Schwimmbad-
und Wellness-Anlagen oberste Priorität. Wärmeschutz und
Feuchteschutz spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Bei bauphysikalischen Überlegungen ist es
äußerst wichtig, die Klimabedingungen in den einzelnen Räumen zu
definieren. Nur dann können die bauphysikalischen notwendigen
Maßnahmen maßgeschneidert angepasst werden. Man unterscheidet im
Wellness-Bereich drei verschiedene Raumklima-Verhältnisse:
- Konstantes Normal-Klima
Temperatur 20 – 23° C
Relative Luftfeuchte bis ca. 50 %
Das betrifft Räume wie Empfang, Flur, Umkleiden, Ruheräume,
Technikräume.
Maßnahmen: Hier sind hinsichtlich Wärmeschutz die
Anforderungen der geltenden Energieeinspar-Verordnung
einzuhalten. Wärmebrücken sind sicher zu vermeiden.
Besondere Maßnahmen zum Feuchteschutz sind in der Regel
nicht erforderlich.
- Wechsel-Klima
Temperatur ca. 25° C
Relative Luftfeuchte zwischen 50 % und 100 % stark wechselnd
Das betrifft Duschräume und Räume mit Einzel-Whirlpools.
Maßnahmen: In derartigen Räumen muss der Wärmeschutz
besonders hochwertig ausgeführt sein, damit die
Oberflächen-Temperaturen nahe bei der Raumtemperatur liegen.
Dadurch wird Kondensat auf der Oberfläche der Wände und der
Decke vermieden.
Eine nachträgliche Innendämmung mit Dampfsperre kann hier
sehr von Vorteil sein, weil auch bei stärkeren
Feuchtebelastungen Kondensat sicher vermieden wird. Die
Maßnahme kann auch evtl. vorhandene Wärmebrücken sicher
überdecken.
Gipsbaustoffe können eingesetzt werden, wenn die relative
Luftfeuchte über wesentliche Zeiträume sicher wieder auf 50
% gesenkt wird (Entfeuchtung, Lüftung). Gips hat die
Fähigkeit, Überschussfeuchte aufzunehmen und später wieder
abzugeben.
- Schwimmhallen-Klima
Temperatur 30 – 32° C
Relative Luftfeuchte 55 – 65 %
(Temperatur- und Feuchteregulierung über eine
Entfeuchtungsanlage)
Maßnahmen: Aufgrund der Tatsache, dass Schwimmhallen-Luft
doppelt so viel Feuchtigkeit enthält wie normale
Wohnraumluft (Klima 1), ist hier auf Wärmeschutz und
Feuchteschutz größter Wert zu legen.
Die Oberflächentemperaturen aller Bauteile müssen in der
Nähe der Raumtemperatur liegen, damit sich kein Kondensat
bildet. Außerdem müssen die Wände und die Decke so aufgebaut
sein, dass sich im Innern der Bauteile keine Schäden
(Putz-Abplatzungen, Bodenschäden im Obergeschoss bzw.
Dachdurchfeuchtung) entstehen können.
Dazu ist bereits während der Planungsphase eine
bauphysikalische Berechnung nach DIN 4108 zu erstellen.
Zusätzlich ist viel Sachverstand notwendig, um Wärmebrücken
und sonstige kritische Bauteile rechtzeitig zu erkennen und
Abhilfe zu schaffen. Wärmeschutz und Feuchteschutz in einem
bieten die innenliegende Wärmedämmung mit Alu-Dampfsperre.
Dadurch ist die Oberfläche rundum so warm wie der Raum, und
die Bauteile bleiben sicher trocken. Auch renommierte Planer
von Wellness-Anlagen wie der Österreicher Willi F.
Ramersdorfer setzen seit zwei Jahren auf diese Lösung, weil
sie Risiken minimiert und die Gestaltungsfreiheit erhöht. So
wurde z.B. in einem der Schweizer Top-Hotels, Walliser
Hof in Saas Fee, die gesamte Wellness-Anlage mit dem
ISO-Plus-System versehen und anschließend nach Wunsch
verputzt, gefliest und mit Keramik-Elementen gestaltet.
Weitere Projekte sind bereits in der Realisierung, weil
bauphysikalische Sicherheit und Gesundheit (Vermeidung von
Schimmelbildung) in Wellness-Anlagen oberste Priorität haben.
Gipsbaustoffe sind im Schwimmhallen-Klima zu vermeiden, weil
sie durch die permanente hohe Dauerfeuchte ihre Festigkeit
verlieren können. Hier eignen sich besser
ISO-Feuchtraum-Paneele. Sie sind aus Calzium-Silikat und daher
absolut feuchtebeständig. Die Platten können wie Gipsbauplatten
verarbeitet und gestaltet werden.
Anforderungen bei chloridhaltiger Luft
Das aus dem Beckenwasser stammende Chlorid in der
Schwimmhallen-Luft muss bei der Auswahl der Baustoffe in der
Schwimmhalle beachtet werden. Insbesondere für tragende Teile an
abgehängten Decken gibt es DIN-Vorschriften, die bestimmte
Baustoffe (auch Edelstähle) ausschließen, so dass jedem Planer
und Investor dringend dazu zu raten ist, nach den entsprechenden
Zulassungen für den Einsatz in chloridhaltiger Atmosphäre zu
fragen. Demnach sind für die Dübel in Betondecken nur ganz
bestimmte Stahl-Legierungen (z.B. 1.4529) zugelassen und
Abhänge-Schienen müssen hochwertig verzinkt sein und eine
zusätzliche Beschichtung tragen. Entsprechende
Detailinformationen sind im Internet unter www.iso.de
nachzulesen.
10 Tipps zur Bauphysik in Wellness-Anlagen
- Behaglichkeit
Das oberste Maß für die Qualität von Wellness-Anlagen ist die
empfundene Behaglichkeit. Daher muss dafür gesorgt werden, dass
alle Umschließungsflächen der Räume, also Decken und Wände, etwa
so warm sind wie die Raum-Temperatur. Das wird durch guten
inneren Wärmeschutz erreicht.
- Feuchtraum-Klima
Jeder Wellness-Bereich hat sein eigenes Raumklima. Gemeinsam
haben sie aber alle die erhöhte Luftfeuchte. Sie ist ein
wesentlicher Wellness-Faktor. Damit die hohe Luftfeuchte nicht
zu Schäden an Wänden und Decken führt, müssen die Bauteile
bauphysikalisch sicher ausgeführt werden. Gleichzeitig muss eine
Entfeuchtungsanlage für angenehm konstante Feuchtewerte in der
Luft sorgen.
- Amtliche Nachweise
Die bauphysikalische Eignung von Bauteilen wird durch
vorgegebene Nachweise gemäß DIN 4108 bestätigt. Vor der
Realisierung von Wänden und Decken muss bei Wellness-Anlagen
dieser Nachweis vorliegen. Dieser sollte nach Möglichkeit direkt
beim Hersteller (z.B. ISO-PLUS) abgefordert werden, damit dann
auch die entsprechende Systemgarantie greift.
- Detail-Beratung
Bauphysikalische Nachweise bestätigen die Eignung der einzelnen
Konstruktion. Das allein genügt meistens jedoch nicht, weil die
Baupraxis oftmals Detail-Aufgaben stellt, die nur mit sehr viel
Sachverstand und Erfahrung gelöst werden können. Um später
Feuchteschäden sicher auszuschließen, müssen im Vorfeld alle
„kritischen“ Bauteile wie Wärmebrücken, Fensterlaibungen,
Durchbrüche, Anschlüsse usw. sicher geplant und festgelegt
werden.
- Optische Gestaltung
Gute Optik braucht sicheren Untergrund. Gerade wegen des
hochfeuchten Klimas müssen die Gestaltungs-Komponenten mit dem
Untergrund abgestimmt sein. Die Verträglichkeit sollte durch
eine entsprechende Systemgarantie abgesichert sein. Beispiele
vieler schöner Hotel-Schwimmhallen und Wellness-Anlagen gibt’s
im Internet unter www.livingpool.de .
- Kompetenter Planer
Ein kompetenter Planer zeichnet sich dadurch aus, dass er seine
Visionen und Ideen weitsichtig mit der Machbarkeit heutiger
Systeme und Produkte verbinden kann. Dazu gehört auch die rechtzeitige Klärung der
bauphysikalischen Fragen und die Beauftragung erfahrener
Fachbetriebe.
- Sicherheit
Bauphysikalische Sicherheit steht bei Wellness-Anlagen an
oberster Stelle. Nachträgliche Feuchteschäden müssen von Beginn
an ausgeschlossen werden. Alle Bauteile müssen an der Oberfläche
warm und raumseitig dicht ausgeführt werden. Wärmedämmung plus
Dampfsperre, wie sie beim ISO-PLUS-SYSTEM kombiniert sind, geben
kontrollierbare Sicherheit.
- Sonderfall Sanierung
Bei der Sanierung und Modernisierung von Schwimmhallen muss die
vorhandene Bausubstanz genau geprüft werden. Nachträglicher
Wärmeschutz mit Dampfsperre schafft in den meisten Fällen die
Voraussetzung für Behaglichkeit und energiesparenden Betrieb.
Vorhandene Fliesenbeläge können in der Regel bestehen bleiben.
Großformatige Systemplatten überdecken den bisherigen Untergrund
und bieten die Basis für die neue Gestaltung. Nähere
Informationen gibt es im Internet unter www.iso.de.
- Material-Auswahl
Im hochfeuchten Wellness-Bereich sind Gipsprodukte nicht
geeignet. Gips nimmt bei feuchtem Dauerklima Luftfeuchte auf,
bis die innere Ausgleichsfeuchte so hoch ansteigt, dass die
kristalline Struktur im Gips nachgibt. Für abgehängte Decken
sind feuchtesichere ISO-Feuchtraum-Paneele zu empfehlen.
Abhänge-Konstruktionen müssen in Schwimmbadqualität sein.
- Top-Ausführung
Mit der Ausführung steht und fällt die gesamte Wellness-Anlage.
Erfahrung, Zuverlässigkeit und Kreativität müssen im Einklang
sein, um echte Werte zu schaffen. Fachbetriebe mit
Wellness-Angeboten sollten auch auf diesem Gebiet kompetente
Beratung bieten und eine gewisse Spezialisierung auf
Sonderlösungen erkennen lassen.
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