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Schwimmhallen-Decke
Feuchteschäden vermeiden
Schwimmhallen-Decken übernehmen wichtige
Funktionen, die bereits rechtzeitig in der Planungsphase
berücksichtigt werden müssen. Sie gewährleisten den Wärme- und
Feuchteschutz und nehmen die Beleuchtung und die Installation
auf. Damit keine Schäden an Decken und Wänden entstehen, müssen
gesetzliche Vorgaben und anerkannte Regeln der Technik
berücksichtigt werden. Außerdem sind bei allen Überlegungen die
besonderen Anforderungen des Schwimmhallen-Klimas zu beachten.
Am Anfang aller Überlegungen zur Schwimmhallen-Planung steht
die etwaige Raumform und auch die Grundsatzentscheidung über den
verwendeten Baustoff für die Schwimmhallen-Decke. Beton- oder
Holzbalken-Decke werden festgelegt und danach richten sich dann
viele weitere Ausbau-Maßnahmen. In dieser Planungsphase muss
auch die Bauphysik beachtet werden. Maßgeblich ist z.B., ob die
Schwimmhalle mit Wohnraum überbaut ist oder ob darüber eine
Terrasse oder Gründach vorgesehen wird. Wärmeschutz und
Feuchteschutz sind sicher zu lösen.
Hochwertiger Wärmeschutz
Hochwertig wärmegedämmte Schwimmhallen sind rundum behaglich
warm. Alle Oberflächentemperaturen müssen über dem Taupunkt der
Schwimmhallen-Luft (ca. 24°C) liegen. Dies ist am einfachsten
mit einem innen liegenden schwimmbadgeeigneten Dämmsystem mit
Dampfsperre zu erreichen. Für die praktische Umsetzung gibt es
mehrere bauphysikalische Möglichkeiten, die sich an der
gewünschten Innengestaltung orientieren.
Die Dicke der Wärmedämmung gibt die Energieeinspar-Verordnung
nicht genau vor. Aus diesem Grund müssen für die Praxis
Richtwerte helfen, die Gebäudehülle richtig zu planen. Der
Wärmebedarfsnachweis wird dann für das gesamte Gebäude erstellt.
Je nachdem welche Deckenart geplant ist, sind die in der
Tabelle genannten
U-Werte (früher k-Werte) einzuhalten:
Dadurch ergeben sich bei einer Raumtemperatur von 30° C an der
Deckenoberfläche innen Temperaturen von ca. 29° C. Damit sind
alle baulichen Voraussetzungen für ein behagliches
Wellness-Klima gegeben.
Sicherheit beim Feuchteschutz
Schwimmhallenluft enthält je Kubikmeter etwa doppelt soviel
Wasserdampf wie Wohnraumluft und etwa sechs Mal soviel wie kühle
Außenluft. Aufgrund des natürlichen Bestrebens nach Ausgleich
ist der Wasserdampf immer bestrebt, in Richtung der weniger
feuchten Luft zu wandern. Da Wasserdampf-Moleküle deutlich
kleiner sind als Baustoff-Moleküle, können diese sich durch die
molekulare Struktur des Baustoffs nach außen bewegen. Durch die
Diffusion kühlt der Wasserdampf ab und verursacht als Kondensat
Feuchteschäden. Will man von Beginn an sicher sein, dass die
hohe Feuchte dort bleibt, wo man sie haben möchte und dass die
Konstruktion im Inneren trocken bleibt, ist auf der Innenseite
der Wärmedämmung eine geeignete Dampfsperre vorzusehen. In der
Praxis sind dies meist großformatige Dämmelemente, die bereits
werksseitig mit der entsprechenden Aluminium-Dampfsperre
versehen sind (z.B. ISO-Plus-System).
Für Schwimmhallen-Bauteile muss ein bauphysikalischer Nachweis
nach DIN 4108 erstellt werden. Darin werden alle
Bauteilschichten und Wärmebrücken erfasst und danach beurteilt,
ob die Konstruktion bei der hohen Feuchtebelastung durch das
Schwimmhallen-Klima auf Dauer trocken bleibt. Die in der
Schwimmhalle zwingend erforderliche Entfeuchtungsanlage sorgt
dafür, dass die eingestellten Maximalwerte der Luftfeuchtigkeit
eingehalten werden. Durch die hydrostatische Regelung springt
die Entfeuchtung erst dann an, wenn der vorgegebene Maximalwert
(in der Regel 60 – 65 %) überschritten wird. Das bedeutet, dass
in der Schwimmhalle Tag und Nacht das ganze Jahr über mindestens
60 % relative Feuchte herrschen.
Dach und Decke sicher ausführen
Um die Decke bzw. das Dach nach den individuellen Wünschen
gestalten zu können, ist in erster Linie die bauphysikalisch
sichere Dachkonstruktion notwendig. Die Gestaltung kann dann
prinzipiell auf zweierlei Arten vorgenommen werden:
- Verputzte Decke
Entsprechend der Hersteller-Verarbeitungsrichtlinien können
die Verbundelemente zur Wärmedämmung und Dampfsperre auch
direkt mit speziellen Schwimmhallenputzen versehen werden.
Bei der Produktauswahl ist es ratsam, auf eine entsprechende
Systemgarantie Wert zu legen, um unangenehmen Überraschungen
vorzubeugen, denn Beschichtungen auf Aluminium müssen
chemisch auf den Untergrund abgestimmt sein. Zur
Decken-Gestaltung kann auch auf verschiedene Dicken der
innenliegenden Wärmedämmung zurückgegriffen werden. Dadurch
lässt sich beispielsweise ein dekoratives Feld in Form des
Schwimmbeckens an der Decke nachbilden. Der Höhen-Versatz
kann mit schlanken LED-Leuchten eingefasst werden. So ergibt
sich mit wenig Mehraufwand eine ansprechende und
stimmungsvolle Decken-Gestaltung.
- Abgehängte Decke
Die abgehängte Decke ist die meist realisierte Variante der
Deckengestaltung. Sie hat den besonderen Vorteil, dass
hinter der Abhängung Raum für Lüftungs- und
Elektroinstallation vorhanden ist und die feuchte
Schwimmhallenluft über diesem Zwischenraum abgesaugt werden
kann. Optisch störende Lüftungsgitter werden dadurch
vermieden. Gleichzeitig können in die abgehängte Decke auch
die Lichtstrahler nach individuellen Vorgaben integriert
werden. Bei unterschiedlichen Höhenniveaus oder
Teilabhängung kann der Höhenversatz gut für indirekte
Beleuchtung genutzt werden.
Bezüglich der Materialauswahl für die abgehängte Decke ist
es ratsam, sich für alle Komponenten
(tragende Dübel,
Metall-Abhänger,
Putzplatte) schriftlich die Eignung
für das dauerfeuchte Schwimmhallen-Klima (30° C, mindestens
60 % relative Feuchte) geben zu lassen. Für alle Komponenten
gibt es am Markt zugelassene Materialien. Allerdings gibt es
bei Gipsplatten oft Verunsicherung, weil sie als so genannte
Feuchtraumplatten angeboten werden. Für den Einsatz in
Schwimmhallen ist maßgeblich, ob die Platte für 30°C und 60
% relative Feuchte als Dauerklima zugelassen ist. Für
Standard-Gipsbauplatten gibt es dafür bisher keine Freigabe.
Aus diesem Grund empfiehlt es sich, zugelassene gipsfreie
ISO-Feuchtraum-Paneele einzusetzen.
Raumhöhe entscheidet die Decken-Konstruktion
Die Raumhöhe in Schwimmhallen muss zur Gesamt-Raumproportion
passen. Gängige private Schwimmhallen erhalten eine lichte Höhe
von ca. 2,50 m. Soll eine abgehängte Decke vorgesehen werden,
ist zu einer Rohbauhöhe von ca. 2,80 m zu raten. Diese Höhe
bietet den notwendigen gestalterischen Freiraum und Platz für
alle technischen Erfordernisse. Bei Hotel-Schwimmhallen sind in
der Regel auch aufgrund des größeren Lüftungskanales, der hinter
der Decke Platz finden muss, 20 – 30 cm mehr Rohbauhöhe
erforderlich.
In niedrigen Schwimmhallen mit Rohbaumaßen unter 2,50 m kommt
eine Abhängung nur in Ausnahmefällen zum Tragen. Dann muss der
notwendige Lüftungskanal möglichst wenig störend, z.B. im
Raumeck, angebracht werden und die Beleuchtung entweder an der
Wand oder unterhalb der verputzten Decke installiert werden. Bei
gesonderter bauphysikalischer Prüfung ist die Integration der
Deckenstrahler auch innerhalb der Dämmstoffebene möglich. Die
speziell dafür entwickelte
ISO-Lichtbox macht dies möglich, so
dass auch auf diese Weise verdeckte Strahler bei niedrigen
Raumhöhen oder bei anderweitig kreativen Deckengestaltungen
möglich sind.
Hier weiter zu unseren 7 Tipps zur
sicheren Decken-Konstruktion.
Hilfen zur sicheren Planung von Schwimmhallen finden Sie unter
www.iso.de.
Beispiele dazu gibt es im Internet unter:
www.livingpool.de .
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